Im Folgenden wird erläutert, inwiefern sich MELBA+Mai und IMBA unterscheiden. So kann der Anwender entscheiden, welches der beiden Instrumente für seinen spezifischen Anwendungsbereich vorzuziehen ist.
Bei IMBA liegt der Schwerpunkt der Dokumentation auf den primär körperlichen Arbeitsanforderungen, den Umgebungseinflüssen, der Arbeitssicherheit und der Arbeitsorganisation.
In diesen Bereichen steht dem Anwender von IMBA ein differenzierter Merkmalkatalog mit einer ergänzenden Detailanalyse zur Verfügung. Die MELBA-Merkmale sind zwar Bestandteil
des IMBA-Merkmalkatalogs, stehen aber nicht im Vordergrund.
Bei MELBA liegt die Schwerpunktsetzung auf den Schlüsselqualifikationen. Dem Anwender von MELBA stehen differenzierte Materialien für die zuverlässige Erhebung und Dokumentation
dieser Merkmale zur Verfügung, so beispielsweise die Beurteilungshilfen und die Leitsätze. Um auch unter dieser Schwerpunktsetzung die Berücksichtigung körperlicher
Aspekte zu ermöglichen, wurde eine Auswahl von IMBA-Merkmalen zu MELBA+Mai zusammengefasst und dem Verfahren MELBA als Modul hinzugefügt.
MELBA+Mai konzentriert seinen Merkmalkatalog auf 25 körperliche Anforderungen bzw. Fähigkeiten. Die Merkmalgruppen, die Definitionen und die Beurteilungshinweise sind aus
IMBA übernommen. MELBA+Mai greift dabei auf die Originalformulierungen von IMBA zurück – die Texte wurden, im Sinne einer besseren Verständlichkeit, lediglich einer
sprachlichen Überarbeitung unterzogen. Dabei ist gewährleistet, dass die Nutzung der IMBA-Texte und der überarbeiteten MELBA+Mai-Texte zu den gleichen Ergebnissen führt.
MELBA+Mai und IMBA sind also kompatibel: Die Einschätzungen aus einem Profil des Moduls MELBA+Mai können jederzeit in ein IMBA-Profil übertragen werden, so wie auch die
Werte aus einem IMBA-Profil in ein MELBA+Mai-Profil übernommen werden können.
Die Merkmale der IMBA-Gruppen Arbeitsorganisation, Arbeitssicherheit und Umgebungseinflüsse sind nicht Bestandteil von MELBA+Mai: Wegen ihrer grundlegenden Relevanz
für die Einschätzung von Fähigkeiten und Anforderungen gehören die Merkmale dieser Gruppen bei MELBA – und damit auch bei MELBA+Mai – zur Personen- bzw.
Arbeitsplatzbeschreibung, die zusammen mit dem Profil die Fähigkeits- bzw. Anforderungsanalyse komplettieren.
MELBA+Mai verzichtet – im Vergleich zu IMBA – auf eine separate Detailanalyse: Die in der IMBA-Detailanalyse auf gesonderten Profilbögen berücksichtigten Aspekte werden bei
MELBA+Mai im neu aufgenommenen Konzept der „Teilbereiche“ berücksichtigt bzw. finden ihren Niederschlag in den Beurteilungskriterien.
Aufgrund der dargestellten Gemeinsamkeiten von und der Unterschiede zwischen IMBA und MELBA+Mai kann der Anwender entscheiden, welches der beiden Verfahren für seinen
Einsatzbereich das passendere ist. Dabei wird insbesondere die Schwerpunktsetzung – körperliche Aspekte oder Schlüsselqualifikationen – von Bedeutung sein. Die Kompatibilität
beider Instrumente ist gegeben.